Open E-Books in Bibliotheken

Im neusten Heft des Bibliotheksdienst habe ich für die Kolumne der Zukunftswerkstatt einen Beitrag unter dem Titel „Verzweifelt gesucht – Open E-Books in Bibliotheken“ veröffentlicht. Es freut mich, dass der Artikel unter Open Access publiziert wurde und somit für alle öffentlich zugänglich ist!

Und hier geht es zum Beitrag: 10.1515/bd-2014-0024

Teilstrategien zum SUK-Programm Scientific Information als Entwurf veröffentlicht

Im Auftrag der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten laufen zur Zeit die Arbeiten für das SUK-Programm 2013-2016 P-2 „Wissenschaftliche Information: Zugang, Verarbeitung und Speicherung„. Bis Mitte Oktober haben sieben Gruppen Teilstrategien für Handlungsfelder erarbeitet, die zuvor in einem Grundlagenpapier von IBM Consulting definiert worden waren (IBM Consulting, „Grundlagen zur Strategie“ (deutsch / französisch / englisch)). In diesem Grundlagenpapier wurden künftige nationale Services sowie Funktionsblöcke definiert. Zu den aufgeführten sechs Funktionsblöcken (plus zum Handlungsfeld Nationale Organisation) sollten dann von Expertengruppen Teilstrategien entwickelt werden. Ich war mit Christian Fuhrer von der HBZ Zürich Leiter des Teilprojekts E-Publishing. In diesem Block waren die meisten bibliotheksbezogenen Themen enthalten, wie Open Access, Digitalisierung, Lizenzierung wissenschaftlicher Informationsressourcen (Stichwort Nationallizenzen). Wobei unklar war, wie und wo die Bibliotheken in diesem Programm überhaupt angesprochen werden. Es zeigte sich, dass die Schweizer Hochschulbibliotheken schlecht vorbereitet sind für ein nationales Programm, das eine nationale Forschungsinfrastruktur aufbauen oder fördern will. Es gibt eigentlich nur das Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken, das einen wirklich nationalen Charakter und Auftrag hat. Ansonsten gibt es die Zusammenarbeit in Bibliotheksverbünden und in einigen Projekten aus dem Förderprogramm E-lib.ch, wie z.B. E-Rara, Retro Seals oder E-Codices. Entsprechend haben wir jetzt in der Teilstrategie E-Publishing eine nationale Organisation der Hochschulbibliotheken gefordert, die für die Erbringung nationaler Dienstleistungen für die Forschung und für die Koordination nationaler Aufgaben zuständig sein soll. Weitere Vorschläge: Einrichtung eines Open Access Publikationsfonds, Einrichten eines Fonds für Digitalisierungsprojekte (plus Weiterführung laufender Projekte aus dem E-Lib-Programm), Einrichtung eines Metadatenpools und Publikation als LOD, Einrichtung von Schnittstellen und Definition von Standards für Repositorien, Beschaffung von Nationallizenzen und vieles mehr.

Aber es gilt zu beachten, dass diese Teilstrategien nur die Vorschläge der Experten wiedergeben, und noch nicht vom Lenkungsausschuss verabschiedet worden sind. Die Teilstrategien werden jetzt von der Programmleitung zu einem White Paper verarbeitet, das dann die Grundlage für Projektausschreibungen sein soll. Dies wäre eigentlich bis anfangs November vorgesehen gewesen, doch hat es der Lenkungsausschuss nicht geschafft, die (erwartungsgemäss) sehr komplexen Anforderungen aus den Teilstrategien zu priorisieren und das Strategiepapier abzunehmen. Somit verzögert sich auch die für November geplante Projektausschreibung um noch unbestimmte Zeit. So bietet sich jetzt Gelegenheit, um diese Teilstrategien zu diskutieren…

Und hier sind die Teilstrategien von sechs Handlungsfeldern (sie werden von der Website der CRUS aus verlinkt):

Wer sich die Mühe macht, die in den Teilstrategien vorgeschlagenen Action Items auf ihren Finanzierungsbedarf anzusehen, wird feststellen, dass deutlich mehr Mittel nötig wären, als die von der SUK gesprochenen rund 37 Mio. Franken. Die Auswahl und Priorisierung ist denn auch eine grosse Herausforderung. Es werden also bestimmt nur wenige der vorgeschlagenen Action Items auch als Projekte ausgeschrieben. Über das weitere Vorgehen und den revidierten Zeitplan wird auf der Webseite der CRUS informiert.

Gedanken zur Zukunft wissenschaftlicher Informationsinfrastruktureinrichtungen (vormals „Bibliotheken“)

In der Keynote zur ASpB-Tagung 2013 in Kiel habe ich mir Gedanken zur Zukunft von Bibliotheken gemacht – in Anlehnung an die kurz zuvor erschienenen 10 Thesen zum zukünftigen Profil von wissenschaftlichen Informationsinfrastruktureinrichtungen von Klaus Tochtermann in Thesenform und mit der Bezeichnung „wissenschaftliche Informationsinfrastruktureinrichtungen“ für das, was man bisher Bibliotheken nannte. In der Diskussion nach dem Vortrag zeigte sich, dass einigen der Thesen mit „das tun wir doch schon lange“ begegnet wurde. Dazu eingangs noch einige Bemerkungen. Natürlich diskutiert man (gerade im deutschen Bibliothekswesen) schon länger von einer notwendigen verstärkten Kooperation. Und klar wissen Bibliotheken schon lange, dass man sich an den Kunden orientieren muss. Aber was ich bei diesen Punkten meine, sind wirklich neue Formen der Kooperation. Die aktuelle Diskussion um den DFG-Antrag Cloudbasierte Infrastruktur für Bibliotheksdaten zeigt etwa in diese Richtung. Und wenn ich von zielgruppenspezifischen Dienstleistungen spreche, meine ich, dass es nicht mehr genügt, die Wünsche der aktuellen Nutzerinnen und Nutzer zu kennen und „nach Möglichkeit“ zu berücksichtigen. Es geht hier auch darum, NichtnutzerInnen und ihre Gründe für die Nichtnutzung der Bibliothek zu kennen und die Arbeitsweisen und Bedarfe der potentiellen Kunden zu kennen. Und dann entsprechende Dienstleistungen anzubieten oder zu entwickeln. Kurz: wer jetzt sagt, „aber das tun wir doch alles schon lange“, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.

Wohin führt die Zukunft wissenschaftlicher Bibliotheken? Zu dieser Frage habe ich 8 Thesen aufgestellt:

1. Externe Entwicklungen bestimmen die Zukunft von Bibliotheken massgeblich

In Gesellschaft, Politik, Wissenschaft, Technologie finden radikale Umwälzungen statt, auf die Bibliotheken keinen Einfluss nehmen können. Diese Entwicklungen definieren jedoch die Rahmenbedingungen für Bibliotheken massgeblich. Es gilt, dies als Tatsache zu akzeptieren und zu analysieren, worin dabei die Risiken und Chancen bestehen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit  können folgende Trends genannt werden:

  • Ebene Gesellschaft: Mobilität, Medienkonsum, Informationsnutzung
  • Ebene Politik: Recht (Datenschutz, Urheberrecht); Finanzen, Forderung nach Effizienz, professionellem Management, Return on Invest (ROI)
  • Ebene Wissenschaft: Publikation, Ranking, Impact; Zugang zu und Nutzung von Information, Mobilität, Interdisziplinarität, Internationalisierung, Kommunikation, Kollaboration
  • Ebene Technologie: Cloud Computing, mobile Nutzung, Web 2.0, Semantic Web inkl. LOD, Suchmaschinen, Speicher, Digitale Identität, NFC, Wearable Devices, 3D-Printing etc.

Was bedeutet dies nun für Bibliotheken?

2. Elektronische Informationsdienstleistungen werden überregional/national/ international erbracht

IT-basierte Dienste sind nicht nur in der Nutzung sondern auch in der Erbringung ortsunabhängig. Bedingt durch die Internationalisierung der Forschung und die Mobilität der Forschenden sind nicht lokale sondern nationale Dienstleistungen gefragt. Bei einem Wechsel der Hochschule verlieren Forschende und Studierende heute noch zu oft den Zugang zu (elektronischen) Ressourcen, die sie bisher für ihre Arbeit nutzten. Die Nähe oder Distanz zum Anbieter eines elektronischen Service spielt dabei keine Rolle. Dies gilt auch für den Zugriff auf E-Ressourcen: weg von Hochschullizenzen hin zu Nationallizenzen und Open Access. In der Lehre strebt man ein sog. e-Portfolio an, damit elektronische Studienunterlagen langfristig nutzbar bleiben. Grundlage dafür ist ein hochschulübergreifendes Identitätsmanagement, an das sich auch Bibliotheken mit ihrer Nutzerverwaltung anschliessen werden.

3. Bibliotheken bündeln ihre Kräfte: Konzentration, Kooperation

Einzelne Bibliotheken sind durch die hochkomplexen technischen Lösungen tendenziell überfordert. Heute versuchen jedoch immer noch viele Bibliotheken auf möglichst vielen Gebieten Schritt zu halten und bieten lokal oft eine breite Palette von Diensten an. Diese entsprechen dann zu oft nicht dem State of the Art, wie die Nutzer ihn von kommerziellen Anbietern kennen – und von der Bibliothek erwarten. Die Politik ist jedoch nicht länger bereit, die heutigen Doppelspurigkeiten zu finanzieren (wobei hier z.T. ein Widerspruch zu den Interessen der lokalen Trägerschaft der Bibliotheken, den Universitäten, besteht). Dieser Wille zur Zentralisierung zeigt sich z.B. in den Empfehlungen und Ausschreibungen des Wissenschaftsrats (http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/10463-11.pdf) oder der Schweizer Universitätsrektorenkonferenz (Programm Wissenschaftliche Information, http://www.crus.ch/information-programme/projekte-programme/suk-programm-2013-2016-p-2-wissenschaftliche-information-zugang-verarbeitung-und-speicherung.html) . Ziel dieses Programms ist der Aufbau von nationalen Services im Bereich der wissenschaftlichen Informationsinfrastruktur. Bibliotheken tun sich mit diesem Anspruch noch schwer. Aber diese künftigen Informationsinfrastrukturdienstleister müssen nicht zwingend Bibliotheken sein. Bibliotheken müssen enger als bisher kooperieren, um die Rolle des Anbieters von nationalen Services übernehmen zu können. Ich denke dabei an die Bildung von Kompetenzzentren und Konsortien, an die Kompetenzen und Ressourcen abgetreten werden. Gleichzeitig werden sich Bibliotheken auf diejenigen Services fokussieren, die sie besser als andere erbringen können. Und die übrigen Services von Kompetenzzentren, Konsortien oder kommerziellen Anbietern beziehen. Die dafür notwendige Aufteilung der Ressourcen wird in föderalen Strukturen jedoch nicht einfach sein.

4. Bibliothek als Raum löst sich von den e-Services

Die Funktion der Bibliothek als Erbringer von e-Services für die Wissenschaft löst sich von derjenigen als Ort des Lernens, Studierens und Forschens. Beides ist wichtig, doch besteht kein kausaler Zusammenhang zwischen den beiden Arten von Dienstleistungen. Die Rolle der Bibliothek als (Dritter) Ort wird angesichts der Virtualisierung und Digitalisierung weiterhin von grosser Bedeutung sein: Es braucht Lern- und Arbeitsplätze, Orte zum Verweilen und für sozialen Austausch sowie Dienstleistungen vor Ort für Forschende, Studierende und Lehrende, wie z.B. Beratung oder Angebote im Bereich Information Literacy. Hierzu gehören auch neue Rollen und Aufgaben für Bibliothekarinnen und Bibliothekare, wie sie z.B. von embedded librarians übernommen werden.

Zudem werden weiterhin einige e-Services lokal erbracht. Ich denke dabei an zielgruppenspezifische Anpassungen und Personalisierungen der zentral angebotenen Dienste (vgl. Punkt 8.). Ebenfalls auf lokale Bestände baut die Digitalisierung. Hier tritt die Bibliothek als Content Provider in Aktion. Es ist entscheidend, dass die digitalisierten Inhalte über offene Schnittstellen bereitgestellt werden, damit sie über Portale gefunden und genutzt werden können.

5. Services richten sich an Fachgebieten aus

Die wissenschaftlichen Informationsdienstleistungen richten sich nach Fachgebieten und nicht nach einzelnen Hochschulen aus. Je nach Fachgebiet bestehen sehr unterschiedliche Arbeitsmethoden und Informationsbedarfe. Forschende einer Fachrichtung haben mehr Gemeinsamkeiten als Forschende einer Hochschule. Deshalb ist es sinnvoller, die Angebote nach den Bedürfnissen der Forschenden einer Fachrichtung auszurichten. Bibliotheken werden entsprechend fachspezifische Dienste entwickeln und betreiben und sich spezialisieren, wie sich dies bei den Virtuellen Forschungsumgebungen zeigt.

6. Bibliotheken stehen in Konkurrenz zu kommerziellen Informationsdienstleistern

Nicht nur Bibliotheken, auch kommerzielle Anbieter (Verlage, Aggregatoren) wollen Forschenden komplette Informationsdienstleistungen anbieten. Bereits heute gibt es entsprechende Angebote kommerzieller Dienstleister als interaktive Forschungsplattformen, zur Publikation auch von Forschungsdaten und zur Vernetzung von Forschungsinhalten (z.B. SpringerLink). Allerdings sind diese Plattformen jeweils auf die eigenen Verlagsprodukte beschränkt. Bibliotheken könnten hier dem Wunsch von Forschenden entsprechend verlagsübergreifende Plattformen entwickeln und anbieten. Wobei hier auch schon die grossen Datenbanken (Web of Science, Scopus) aktiv sind. Und zur Entwicklung einer konkurrenzfähigen Plattform müssten wohl die Kräfte gebündelt werden.

7. Bibliotheken erweitern ihren Sammlungs- und Vermittlungsauftrag

Die Grenzen von Publikationsformen verschwimmen. Die Bibliotheken sind heute jedoch noch stark auf Monografien, Zeitschriftenbände und den Nachweis im OPAC fokussiert. Bibliotheken werden einzelne Artikel (wie z.B. im Wissensportal der ETH-Bibliothek), primäre Forschungsdaten (wie z.B. in OpenAIRE) und Mikro-Publikationen erschliessen und verfügbar machen. Diese Inhalte werden mittels semantischer Verfahren miteinander vernetzt und über Portale nutzbar gemacht.

8. Bibliotheken bieten personalisierte Dienste an

Bibliotheken kennen ihre Zielgruppen und deren Informationsbedarfe. Sie adaptieren zentral bereitgestellte Services so, dass sie den Bedürfnissen und Wünschen ihrer NutzerInnen entsprechen. Dabei ist die Kunden- bzw. Nutzerorientierung eine Grundlage. Sie sollte jedoch auf die Zielgruppen und somit auch auf die potentiellen NutzerInnen und die Nicht-NutzerInnen erweitert werden. Entsprechend werden nicht nur Kunden und ihre Zufriedenheit erfragt, sondern das Informationsnutzungsverhalten der Zielgruppen untersucht.

Fazit

Bibliotheken haben sich (zu) lange mit sich selbst und ihrer eigenen Welt beschäftigt. Doch das Umfeld verändert sich radikal. Entsprechend sind radikale Innovationen und Veränderungen gefragt. Bibliotheken fokussieren sich, konzentrieren sich auf ihre Stärken und kooperieren eng miteinander. Bibliotheken richten sich an den Bedürfnissen ihrer Zielgruppen aus und bieten lokal attraktive Dienste an, die auf überregionalen/nationalen Services basieren.

Heft der Zeitschrift für Hochschulentwicklung erschienen

Das aktuelle Themenheft 8/4 der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE) ist der Frage „Wie gestalten wir die Zukunft mit Open Access und Open Educational Resources?“ gewidmet. Herausgegeben wurde es von Martin Ebner (Graz), Sandra Schön (Salzburg), Lambert Heller (Hannover) und Rudolf Mumenthaler (Chur). In sieben wissenschaftlichen Beiträgen gehen die Autorinnen und Autoren den Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen und Initiativen der Open-Access-Bewegung (OA) sowie der offenen Bildungsressourcen (OER) auf Hochschulen nach.

Das Heft ist (wie die gesamte ZFHE) als Open-Access-Publikation unter http://www.zfhe.at/index.php/zfhe/issue/current zugänglich.

Ich danke der Kollegin und den Kollegen für die spannende und angenehme Zusammenarbeit. Es war interessant, bei der Herausgabe eines wissenschaftlichen Themenhefts mit einem aufwändigen double-blind Peer Review- Verfahren mitzumachen. Der Dank geht (und da spreche ich jetzt für das gesamte Herausgebergremium) auch an die Kolleginnen und Kollegen, die sich für die Peer Reviews zur Verfügung gestellt haben! Und an die Autorinnen und Autoren, die sich dem Verfahren gestellt haben und qualitativ hochstehende Beiträge geliefert haben.

… und das Ganze erst noch rechtzeitig zum Infocamp vom 8./9.11. an der HTW Chur!

Open E-Books in Libraries at #OAI8

Last week I attended the CERN workshop on innovation in scholarly communication (#OAI8) in Geneva. There were a lot of interesting talks and discussions. In more than one session we talked about open access models for e-books. Rupert Gatti from  www.openbookpublishers.com explained his business model and reported about his experience with open access e-books. By the way, it reminded me of Andreas von Guntens model with buch & netz, a small Swiss company that publishes e-books under a Creative Commons licence, that are freely available (as web publication) but also can be bought on his homepage and in all bigger online stores. And he uses (as I did with my own e-book about e-books) the platform pressbooks.com for production and publication.

But back to Rupert Gattis experience. Something that really stroke me was when he said that libraries do not acquire his e-books. Only if he gives it to a commercial aggregator like Ebrary it will be bought or licensed by libraries – now with the restrictions of a DRM! Just imagine shortly: an e-book is freely available, without DRM, in different formats (EPUB, PDF, Mobi) – but libraries are only interested, when they can license it on a commercial platform in a format restricted by DRM!

I noticed a similar fact when I checked if some freely available e-books are integrated in library catalogues. Usually you don’t find open e-books in a library catalogue (if there are examples, let me know!). But I am convinced that users would really like to find them there. They wouldn’t need to lend them, but they just could download them – like on the website of the Project Gutenberg. By the way – they have great licence agreements there, and any library could use these e-books for free… But why libraries don’t do that? At least here in Europe? Maybe because they think offering free e-books to download would not be an appropriate library service? But hey, the world is changing! Libraries do have to consider new service models. And giving access to content is one basic role of libraries!

What is wrong? We discussed about that in the workshops at OAI8 and I came to the conclusion that the main problem is that free e-books don’t fit to the usual processes in libraries. 1) you can’t license or buy some of these free e-books – and some libraries still think that the catalogue is only for media that have been acquired (bought or licensed). But the two examples of OA publishers I mentioned above do offer e-books to be bought. So in these cases there must be different reasons. 2) Libraries usually link to content on the publisher’s homepage. So an e-book is no file but a link. You can’t set the usual SFX link (but you could link to a DOI eventually) if the e-book is a downloadable file. 3) Only publications from faculty members are stored on document servers (in so called institutional repositories) and then catalogued and made available through the library catalogue. And these publications are usually in PDF format. These institutional repositories are not considered as platforms for different kind of media types or for publications from authors from other institutions.

So, what should a library do, when there are open e-books (on homepages of researchers or for example in the Project Gutenberg) as files in different formats to download? I am convinced that library users would like to get access to this kind of documents if they fit to the collection profile of the library. That means that libraries should catalogue (or import metadata) of open e-books. And they should download the files in different formats and integrate it into their document servers. So these platforms have to be adapted to these requirements and be able to manage also e-books in different formats (EPUB, mobi and PDF). And if libraries give access also to e-books in EPUB format, there will be a real mobile user experience. And maybe we can put a little pressure on commercial publishers to distribute their e-books also in mobile and user friendly formats – and without DRM, of course!

In 2012 an interesting case study on „Collaborative Batch Creation for Open Access E-Books“ was published. In this project  freely available e-books from National Academies Press were catalogued by volunteers. They upgraded bibliographic records for aggregation into a batch that could be easily loaded into library catalogs.

Young, Philip and Culbertson, Rebecca and McGrath, Kelley Collaborative Batch Creation for Open Access E-Books: A Case Study. In: Cataloging & Classification Quarterly, 2012, vol. 51. http://eprints.rclis.org/17930/

And if you are looking for more open e-books: in the blog no shelf required a list of several open access e-books collections was published last year.

And what can we do? At the Swiss Institute for Information Science we are thinking on a new project in which we want to create a platform for open access e-books, so that public and academic libraries can easily link to them and integrate it in their catalogs. If you are interested (as a librarian, publisher, software developer or…) to collaborate in such a project, don’t hesitate to contact me!

How e-books change the way we are reading


Lately I had a public lecture about e-books and e-reader and how they change the way we are reading. The slides (in German) are as usual available on Slideshare:  http://de.slideshare.net/ruedi.mumenthaler/ebooks-und-ereader-wie-verndern-sie-unser-leseverhalten.

The introduction is similar to other presentations of mine on this subject and not really new. It deals with e-book formats, DRM, reading devices and so on. Of course, I try to add new elements and the latest information, but the content is quite similar to other presentations. Well, you can’t always re-invent the wheel…

But I put an emphasis on the reading behaviour, and that is different to other presentations. I could use the results of an interesting study led by the German Agency for Research Q (Agentur for Forschung Q) for Skoobe, a startup company belonging to the Bertelsmann Group which provides a service with flatrate for e-books in Germany. For the trend report e-reading about 450 users of the service were asked about their behaviour. And the survey confirmed some presumptions and fndings from other studies:

  • people using e-books are not technology addicts, but people who like reading
  • the biggest age group is between 40 and 49
  • 60 % of the users of the service are women
  • people reading e-books read more in general
  • people reading e-books spend less time on TV and gaming
  • reading becomes more mobile
  • people like previews of books
  • people reading e-books read more selective (only destinct parts/chapters) and more often don’t finish reading a book
  • 70% use at least two different reading devices

So this confirms the result of another study that e-books seems to not cannibalize print books but that they promote reading in general. This was the main finding of a study led by the University of Hamburg, Institute for Marketing and Media (2012): 22% of e-book users buy more than three books a year – whereas only 15% of people not using e-books could say this. Also Amazon CEO Jeff Bezos made a similar statement in an interview in the German Newspaper „Die Welt“: he said that Kindle customers generally buy more books, even print ones. And they read more because they carry their library with them. So they are able to read evereywhere: „People read at airports, even in the line at the supermarket, everywhere.“

Another important insight is that tablets have become the preferred e-reading device. This is the result of a study conveyed by Book Industry Study Group: Multi-function tablets have become consumers‘ preferred e-reading devices, overtaking dedicated e-readers for the first time.

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The domination of multifunctional tablets increases the trend to read less concentrated and more selective, because distraction is literally integrated into the tablet – with e-mails, games, news, social media, videos and much more popping up ore demanding the attention of the reader. And people often do not finish reading an e-book. This is also known to e-booksellers like Apple and Amazon. They track the way how e-books are read. And they use this knowledge to „optimize“ reading experience. Amazon has introduced the new format „Kindle singles„, which means short stories that would not be published and read as print books, but as e-books. There is a blog post about this by Christoph Koch (in German). He sees also opportunities in the tracking of user behaviour: Maybe authors will react on comments and feedback given in e-books and dedicate to this subject in a future publication.

And in the academic sector we noticed already for some time that the way how books are consumed and perceived has changed. An academic e-book dissolves as an entity and is offered and consumed in separate parts (chapters, articles) or as part of a huge platform mixing all kinds of formats (like Springerlink).

So for the near future we can expect some changes. Especially considering enhanced e-books with interactive and multimedia content there is an interesting development ahead.

Wie verändern E-Books unser Leseverhalten?

Link zum E-Book „50 Jahre HTW Chur“

In meinem Vortrag im Rahmen von „Uni für alle“ aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläum der HTW Chur habe ich mich dem Thema E-Books und E-Reader und ihre Auswirkungen auf das Leseverhalten gewidmet. Die Präsentation habe ich wie üblich auf Slideshare hochgeladen (http://de.slideshare.net/ruedi.mumenthaler/ebooks-und-ereader-wie-verndern-sie-unser-leseverhalten). Die Einleitung zum Thema Formate, DRM und Lesegeräte ist nicht gerade neu. Ich ergänze natürlich jeweils um die neusten Erkenntnisse, aber der Inhalt ist bei mehreren meiner Vorträge ziemlich ähnlich. Tja, man kann das Rad nicht immer wieder neu erfinden…

Der Aspekt des Leseverhaltens unterscheidet sich aber doch von anderen Vorträgen. Hier konnte ich auf eine spannende Untersuchung zurückgreifen, die im Auftrag von Skoobe bei der Agentur für Forschung Q in Auftrag gegeben wurde. Die Studie Trendreport E-Reading 2012 hat einige Vermutungen bestätigt:

  • E-Book-Leser sind VielleserInnen, nicht unbedingt Technik-Fans
  • Altersschwerpunkt liegt bei 40-49 Jahren, 60% sind Frauen
  • E-Book-Leser lesen mehr (60% geben dies an)
  • Lesezeit geht auf Kosten von TV und Spielen
  • Lesen wird mobil(er)
  • Leser wollen Leseproben
  • E-Book-Leser lesen selektiver (nur bestimmte Passagen, lesen Bücher seltener zu Ende, lesen parallel)
  • 70% nutzen mindestens zwei E-Book-fähige Geräte

Und hier geht es zur Studie. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass der Konsum von E-Books keine Konkurrenz zum Lesen von Büchern darstellt, sondern das die E-Books generell das Lesen fördern. Diese Feststellung machte auch eine Studie der Universität Hamburg, Institut für Marketing und Medien (2012): „Eine Kannibalisierung gedruckter Bücher findet kaum statt.“ 22 Prozent der E-Book-Nutzer kaufen auch mindestens drei gedruckte Hardcover-Bücher im Jahr – wogegen dies nur 15 Prozent der Befragten angaben, die keine E-Books lesen. Und bestätigen kann dies Amazon-Chef Jeff Bezos: In einem Interview mit der Welt meinte er, dass Kindle-Kunden nicht nur E-Books sondern auch mehr gedruckte Bücher kauften. Zudem lesen die Kindle-Kunden grundsätzlich mehr, weil sie ihre Bibliothek quasi mit sich herumtragen und entsprechend überall lesen können: „Die Leute lesen am Flughafen, sogar in der Supermarktschlange, überall.“

Weiter lässt sich festhalten, dass mittlerweile die Tablets die E-Reader als bevorzugtes Lesegerät für E-Books abgelöst haben.

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Da die Ablenkung auf den multifunktionalen Tablets deutlich grösser ist als bei den E-Readern, verstärkt sich der Trend zum weniger konzentrierten und selektiven Lesen. E-Books werden häufiger nicht linear und nicht zu Ende gelesen. Dies können die Betreiber der E-Books-Plattformen (Amazon, Apple…) aus dem Nutzerverhalten herauslesen. Die Folge ist eine „Optimierung“ des Angebots, also eine Veränderung der Publikationsformen. Amazon hat mit der Einführung des Formats „Singles“, also Kurzgeschichten, die als E-Book aber nicht als gedrucktes Buch erscheinen, vorgemacht, in welche Richtung es gehen könnte. Dazu gibt es einen Blogbeitrag von Christoph Koch. Und im Wissenschaftsbereich sehen wir ja schon seit einiger Zeit, wie das Buch als Einheit aufgelöst und durch kleinere Informationshappen (Kapitel, Artikel, Einträge in Nachschlagewerken) ersetzt wird.

Für die nähere Zukunft sind also  noch einige Veränderungen zu erwarten. Gerade wenn wir an die multimedialen, interaktiven E-Books denken, dürfen wir uns auf einiges gefasst machen.

Aufruf für Einreichungen: Zukunft mit Open Access und Open Educational Resources (OER) – ZFHE.at

Langsam nähert sich die Deadline: Einreichungen bis 1. Juli, gerne auch aus meinem Netzwerk!

Sandra Schön

Zfhe-cfpZusammen mit Martin Ebner, Lambert Heller und Rudolf Mumenthaler freue ich mich über Einreichungen zur Schwerpunkt-Ausgabe der Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE): Wie gestalten wir die Zukunft mit Open Access und Open Educational Resources?

Aus dem Aufruf für Einreichungen – Abgabetermin ist übrigens der 1. Juli 2013!

„Open Access (OA) und Open Educational Resources (OER) sind in den letzten Jahren immer häufiger als Themen in den Printmedien und in der wissenschaftlichen Debatte vertreten. Beide verändern zentrale Prozesse an Hochschulen. Steht Open Access für den freien Zugang primär zu wissenschaftlichen Forschungsergebnissen, diskutiert man im OER-Sektor über die Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von freien Bildungsinhalten in der Lehre und für das Lernen. Beide Bewegungen sind zwar unabhängig voneinander, aber beeinflussen und inspirieren sich gegenseitig und verwenden auch ähnliche Argumente. …

Der kostenfreie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen (Open Access) sowie die legale und kostenfreie Nutzung von Bildungsressourcen, die mit entsprechenden Lizenzen…

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Ist das frech, einfach zu rebloggen? Normalerweise retweete ich ja eher…

E-book about E-Books, version 1.2

My e-book about E-books and E-readers in Libraries has been updated! Version 1.2 contains my blog posts from January to March 2013. There are again files in the formats EPUB and Mobipocket (for usage on Kindle) available and now also as a PDF.

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Download PDF version (Format A4, aktualisiert am 26.3.2013)