Weshalb ich bei Informationspraxis mitmache (reblog)

Als vor zwei Jahren die Diskussion um #newLIS wogte, habe auch ich mich  geäussert und bin für eine neue informationswissenschaftliche Zeitschrift eingetreten.  Mehrere Aspekte waren damals für mich wichtig und sind es heute noch: die vorbehaltlose Umsetzung von Open Access, der Einbezug der Community (oder die Community als Trägerschaft), eine international übliche aber im deutschen Sprachraum in unserem Fachgebiet noch seltene Qualitätssicherung, die konsequente Vernetzung mit allen Möglichkeiten des Web 2.0 – kurz die Umsetzung der Anforderungen an moderne wissenschaftliche Kommunikation in unserer eigenen Branche.

Weiterlesen  (im Blog http://www.informationspraxis.de)

Vortrag zur Zukunft von Bibliotheken

Ich war eingeladen, im Rahmen des Jubiläums Goethe-Universität 100 einen Vortrag zur Zukunft von Bibliotheken in der Informationsgesellschaft an der Stadtbücherei Frankfurt a/M zu halten. Erfreulicherweise gelang das Vorhaben der OrganisatorInnen, Bibliothekarinnen und Bibliothekare der Universitätsbibliothek und der Stadtbücherei zusammen mit interessierten NutzerInnen für dieses Thema anzusprechen. Im Anschluss an den Vortrag entstand eine spannende Diskussion. Herzlichen Dank dafür an alle Teilnehmenden! Weiterlesen „Vortrag zur Zukunft von Bibliotheken“

Thoughts on the future of libraries

Full title: Thoughts on the future of scientific information infrastructure institutions (formerly known as „Libraries“)

In my keynote at ASpB Conference 2013 in Kiel, I’ve been thinking about the future of libraries – based on the recently published 10 theses on the future profile of scientific information infrastructure institutions by Klaus Tochtermann. I published my main thoughts here in my blog some months ago, and I decided to translate them for my English speaking audience.

Weiterlesen „Thoughts on the future of libraries“

Haben Bibliotheken KundInnen?

I did it again! Ich habe in meinem Beitrag über „Innovation nicht nur in grossen Bibliotheken“ von „Bibliothekskunden“ gesprochen. Ein Kollege äusserte sich dann auf Twitter, er sei von mir „enttäuscht“. Wie er das wohl gemeint hat? Ich hatte auch schon intensive Diskussionen mit meinem Bürokollegen. Er spricht konsequent von Nutzerinnen und Nutzern, ich habe zu Beginn konsequent von Kunden (ja, auch von Kundinnen) gesprochen und tendiere mittlerweile zu beiden Varianten – ja nach Kontext. Weiterlesen „Haben Bibliotheken KundInnen?“

Innovation nicht nur in grossen Bibliotheken

Die Kolumne für die Zukunftswerkstatt im Bibliotheksdienst ist einem Thema gewidmet, mit dem ich mich seit einiger Zeit befasse: Welche Möglichkeiten haben gerade kleinere Bibliotheken, um erfolgreiche Innovationen zu realisieren? Innovationsmanagement ist ja eher etwas für grosse Bibliotheken und Organisationen mit einer bestimmten Komplexität. Hier ist es wichtig, Verantwortlichkeiten zu definieren, den Innovationsprozess festzulegen, für ein Ideenmanagement zu sorgen und die Umsetzung der Ideen zu begleiten bis zur erfolgreichen Markteinführung. Ich denke, dass sich die meisten Grundsätze des Innovationsmanagements auch in kleineren Institutionen umsetzen lassen. Nicht in Form eines ausgefahrenen Managements, sondern mit Hilfe einfacher Methoden und vor allem mit der Bereitschaft und Offenheit, etwas zu bewegen.

Wichtig scheinen mir folgende Grundsätze:

  • den Mitarbeitenden Freiraum geben für die Entwicklung von Ideen
  • den NutzerInnen zuhören und ihren Input für neue oder verbesserte Dienstleistungen aufnehmen – dies kann auch in Form einer Beschwerde geäussert werden
  • neue Ideen (von Mitarbeitenden und von NutzerInnen) regelmässig besprechen
  • auf der Grundlage von vordefinierten Kriterien über die Umsetzung oder Weiterverfolgung der Ideen entscheiden
  • die Entscheide transparent kommunizieren (dies kann auch mündlich in der Teamsitzung erfolgen)
  • eine Innovationskultur pflegen, indem die Leitung die Mitarbeitenden ermutigt, neue Ideen zu äussern und mal etwas Neues auszuprobieren
  • eine Fehlerkultur pflegen, indem auch ein gescheitertes oder bewusst abgebrochenes Projekt als wichtige Erfahrung gewertet wird, aus der man als Organisation lernen kann
  • eine Kultur der Beta-Versionen pflegen: auch unfertige, noch nicht perfektionierte Entwürfe, Versuche oder Prototypen sollen den NutzerInnen zum Ausprobieren vorgelegt werden.

Innovation auch für kleinere Bibliotheken? Ich kann die Frage bejahen – entscheidend scheint mir die Bereitschaft, alte Wege zu verlassen, offen zu sein für Neues und sowohl Mitarbeitende wie auch Kunden in die Entwicklung mit einzubeziehen.

mehr von mir zum Thema:

 

Bericht zur Tagung E-Books in Wissenschaftlichen Bibliotheken

Bericht zur Tagung E-Books in Wissenschaftlichen Bibliotheken

Im TIB-Blog ist der Bericht zur Tagung „E-Books in Wissenschaftlichen Bibliotheken“ vom 18./19. März in Hannover erschienen.

Vortrag zur Schweizer Auswanderung ins zaristische Russland

Now for something completely different: Am Mittwoch 9. April werde ich im Rahmen einer Ringvorlesung des Historischen Seminars der Universität Zürich, Abteilung für Osteuropäische Geschichte, einen Vortrag zu einem Thema halten, dem ich mich in einem früheren Leben als Historiker gewidmet hatte. Ich werde einen Überblicksvortrag zur Geschichte der Schweizer Auswanderung ins zaristische Russland (1700-1917) halten.

Der Vortrag findet an der Universität Zürich im Kollegiengebäude — KO2 F 150 statt, und zwar am Mittwoch, 18.15-19.45 Uhr. Der Vortrag ist öffentlich.

 

Bild1. Augustfeier der Schweizer Kolonie in Moskau. Bildquelle: Russlandschweizer Archiv

 

Horizon Report Library Edition

On March 27 we had a kickoff meeting for a new project: a Horizon Report Library Edition. Yes, there will be a new Horizon Report with the focus on Academic Libraries in 2014! The partners for this project are the New Media Consortium (www.nmc.org) that will take care of the whole creation process with the work and discussions on the wiki and the publication of the report. The other partners are ETH-Bibliothek Zurich, Technische Informationsbibliothek (TIB) Hannover and HTW Chur that made the project possible.

We will use the same methods and tools as for the well known Horizon Report Higher Education (and all the other HR projects) in order to find out the trends, challenges and technologies playing an important role in the field of academic libraries in the next years. At the moment we are looking for members of the expert panel. If you are interested in joining the team and contributing to this exciting project, you may nominate yourself with this form. In the end about 50 experts from all over the world will contribute to the subjects, discuss the topics and vote for their favorites.

The report will be presented in August 2014 – and it will be open and free, like all the Horizon Reports!

The project team for the Horizon Report Library Edition:

  • Co-project leaders:
    • Larry Johnson (NMC)
    • Lambert Heller (TIB Hannover)
    • Andreas Kirstein (ETH-Bibliothek Zurich)
    • Rudolf Mumenthaler (HTW Chur)
  • Project team:
    • Samantha Adams Becker (NMC, Research and writing lead)
    • Michele Cummins (NMC, research associate)

E-Books in Wissenschaftlichen Bibliotheken

Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung des VDB an der TIB Hannover habe ich einen aktualisierten Vortrag zum Thema E-Books in Wissenschaftlichen Bibliotheken gehalten. Was hat sich verändert seit dem letzten Jahr?

Aktuell konnte ich auf eine Studie der BITKOM zur Nutzung von E-Books 2013 in Deutschland zurückgreifen (http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/64018_77541.aspx). Hauptaussage: 21% aller Bundesbürger nutzen E-Books. Das ist eine Steigerung von fast 100% gegenüber der Umfrage von 2012! Zusammen mit den Zahlen aus der E-Book Marktstudie des Börsenvereins, dass E-Books mittlerweile gegen 10% Anteil am deutschen Buchmarkt haben, sind das markante Veränderungen. Sie belegen, dass die E-Books mittlerweile auch im deutschen Sprachraum angekommen sind.

Spannend auch die Zahl aus der BITKOM-Studie, wonach (immerhin) 17% der Bundesbürger E-Books auch über Öffentliche Bibliotheken beziehen.

Der Hauptteil des Vortrags behandelt die Herausforderungen für Bibliotheken in den (bisherigen) Kernbereichen Erwerbung, Katalogisierung, Bereitstellung und Vermittlung. Hier möchte ich das Thema der Integration von Open E-Books ansprechen. In der Diskussion wurde gefragt, ob eine Plattform wie die EZB oder DBIS für (open) E-Books deren Integration in Bibliothekskataloge fördern würde. Ich denke, ja. Es braucht wohl einen vertrauenswürdigen Aggregator der Open E-Books, der diese sammelt, aufbereitet und über standardisierte Schnittstellen bereitstellt. Wir haben an der HTW Chur am Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft ein Projekt in Planung, das genau in diese Richtung geht. Aktuell führen wir einen Projektkurs mit Studierenden zum Thema Open E-Books Plattform durch, und ein Antrag für ein KTI-Projekt ist in Vorbereitung.

Und ich habe noch auf meinen „Wettbewerb“ verwiesen: ich habe per Twitter gefragt, welche Bibliothek als erste das neue (open) E-Book von Michael Stephens „The Transparent Library“ in ihrem Katalog nachweist. Die Wette gilt – wer gewinnt?

Aussagen über die Zukunft von Bibliotheken

Das Heft #24 der LIBREAS zum Thema Zukünfte ist erschienen. Aus dem Editorial:

Die aktuelle Ausgabe der LIBREAS bietet einen kurzen, zeitgenössischen Einblick in die aktuelle Ausprägung dieser Debattentradition. Die einzelnen Texte repräsentieren, unserer Meinung nach, sehr schön die einzelnen Facetten der Diskussion. Begonnen mit einem positiven Aufruf, die Zukunft gemeinsam mit anderen anzugehen (Corinna Haas und Beate Rusch); von der Diskussion strukturierter Versuche, zumindest die nächste Zukunft vorherzusehen (Rudolf Mumenthaler); über einen Rückblick auf vor teilweise langer Zeit gebaute Zukunftsbibliotheken (Eliane Blumer & Karsten Schuldt); bis hin zum nachdrücklichen Hinweis darauf, dass die Zukunft gestaltet werden muss (Wolfgang Kaiser), stecken die Texte einen Rahmen ab, in dem sich die meisten Debatten um die erwünschten, erhofften oder befürchteten Zukünfte der Bibliotheken bewegen. 

Es freut mich, einen Beitrag zur Diskussion leisten zu können, wie wir versuchen Aussagen über künftige Entwicklungen zu machen. Dabei konnte ich meine Erfahrungen als Experte bei der Erstellung des Horizon Report einfliessen lassen.

Mit Expertenwissen zu Aussagen über künftige Entwicklungen — der Horizon Report Higher Education

Der Horizon Report Higher Education dient auch für Hochschulbibliotheken als wichtige Referenz zur Bewertung aktueller Trends und künftiger Entwicklungen. Der Autor stellt die dem Report zugrunde liegende Methode vor, beleuchtet diese kritisch und reflektiert die Aussagekraft der Prognosen. Die Stärken des Horizon Report liegen in der breiten Abstützung, der Offenheit des Verfahrens und der Publikation sowie der Ausarbeitung der von Expertinnen und Experten ausgewählten Themen. Gewisse Schwächen sieht der Autor in der Abhängigkeit von anderen Trendstudien sowie beim Auswahlverfahren der Trendthemen.

Zitiervorschlag
Rudolf Mumenthaler, „Mit Expertenwissen zu Aussagen über künftige Entwicklungen — der Horizon Report Higher Education“. LIBREAS. Library Ideas, 24 (2014). http://libreas.eu/ausgabe24/03mumenthaler/