Herausforderung #2: Langzeitarchivierung

Jørgen Stamp: Archivplan, CC-BY
Jørgen Stamp: Archivplan, CC-BY

Jørgen Stamp: Bevaringsplan, CC-BY from http://digitalbevaring.dk/bevaringsplan/

Wie schon angesprochen, befassen sich Bibliotheken traditionell mit der Archivierung von Medien, seit einiger Zeit auch mit der Archivierung von digitalen Medien. Der Schreibende hat die Entwicklung an der ETH Zürich in diesem Bereich zum Teil direkt, zum Teil mittelbar miterlebt. Hier hat sich gezeigt, dass neben der archivarischen und informationstechnischen Fachkompetenz auch viel Geduld gefragt war, bis sich die Bibliothek an der Hochschule als anerkannter Partner von IT und Forschung etablieren konnte. Mittlerweile gehört der Service Digitaler Datenerhalt ins Portfolio der ETH-Bibliothek (vgl. dazu https://www.library.ethz.ch/ms/Digitaler-Datenerhalt-an-der-ETH-Zuerich).

Es besteht eine gewisse Zuversicht, dass dies auch beim Thema Forschungsdatenmanagement möglich sein wird. In der Bibliothekswelt wurde das Thema Langzeitarchivierung zunächst bei den eigenen Digitalisaten aktuell. Die mit nicht unbeträchtlichem Einsatz von Ressourcen digitalisierten Bibliotheksbestände (z.B. Fotos, Bücher) sollten langfristig gesichert werden. Hinzu kamen die lizenzierten und gekauften elektronischen Publikationen, für die es mittlerweile erfolgreiche internationale Kooperationen gibt (z.B. LOCKSS, Portico). Die auf diesen Gebieten gemachten Erfahrungen und das erworbene Wissen können nun auch auf die Forschungsdaten angewandt werden. Wobei sich gerade angesichts der wirklich grossen Datenmengen eine internationale Zusammenarbeit mit Forschenden und IT-Dienstleistern aufdrängt. Ich erinnere mich an einen Vortrag an der Tagung OAI8 von Tim Smith vom CERN über Big Data und die Folie „how big is big“? Und ja, die Daten sind wirklich „really big“…  Es versteht sich von selbst, dass diese wirklich grossen Datenmengen nur in einer internationalen Kooperation gespeichert und ausgewertet werden können. Und doch spielt hier auch die Bibliothek des CERN eine Rolle, nicht zuletzt bei der Langzeitarchivierung.

Autor: mrudolf

Director of University Library Zurich, former Director of State and University Library Lucerne (Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern), former Professor for Library Science at HTW Chur (university of applied sciences), co-editor of Informationspraxis, co-principal investigator of the Horizon Report Library Edition, blogging on library topics - and also on mindful living (in German as Männerherz)

2 Kommentare zu „Herausforderung #2: Langzeitarchivierung“

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