Trend und Herausforderung #5: Linked Open Data

Die grosse Herausforderung bei Linked Open Data besteht meines Erachtens darin, dass das Wissen um die Funktion und das Potential von LOD mit bibliothekarischem Fachwissen und der Bereitschaft zu einem grundsätzlichen Überdenken der bisherigen Praxis kombiniert werden muss. Schon seit einigen Jahren wird der Einsatz von LOD in Bibliothekskatalogen propagiert und mittlerweile in verschiedenen Fällen auch umgesetzt. Normdaten werden als offen als verlinkte Daten publiziert, wie zum Beispiel die GND, die im Rahmen des Linked Data Service der Deutschen Nationalbibliothek angeboten wird.

LOD Cloud Diagram as of September 2011, Anja Jentsch (CC-BY)
LOD Cloud Diagram as of September 2011, Anja Jentsch (CC-BY)

Anja Jentzsch: LOD Cloud Diagramm (CC-BY)

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Trend und Herausforderung #4: Kollaboration

Jørgen Stamp: International Digital Preservation (CC-BY)
Jørgen Stamp: International Digital Preservation (CC-BY)

Viele der bisher angesprochenen Trends enthalten das Element Zusammenarbeit. Bei OER muss z.B. mit Lehrenden, Didaktikstellen, E-Learning-Fachstellen und anderen zusammengearbeitet werden. Multidisziplinär ausgerichtete Forschung, wie z.B. in den Digital Humanities, bedingen eine fächerübergreifende Kooperation. Viele der elektronischen Dienstleistungen kann eine einzelne Bibliothek gar nicht betreiben – und wenn es technisch möglich wäre, macht es inhaltlich wenig Sinn: digitale Langzeitarchivierung, Repositorien, Digitalisierungsplattformen, Lizenzierung und vieles mehr wird heute schon in Form von Verbünden, Konsortien oder Netzwerken betrieben und den Nutzern angeboten. Cloudbasierte Infrastrukturen werden diesen Trend noch verschärfen und die Grundsatzfrage aufwerfen, was man in welcher Form gemeinsam betreiben kann oder muss. Das Konzept von Linked Open Data (Diskussion dazu folgt) verlangt nach koordinierter Zusammenarbeit – und so wird sich die Katalogisierung in naher Zukunft komplett verändern. International agierende Unternehmen oder Organisationen (wie z.B. OCLC oder ExLibris) richten ihre Produkte auf diese weltweite Kooperation aus, und es stellt sich die Frage, in welchem Ausmass Bibliotheken die Entwicklung mitgestalten werden oder diese den kommerziellen Vorreitern überlassen.

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Trend und Herausforderung #3: Open Content

Der freie Zugang zu Publikationen beschäftigt die Bibliothekswelt schon seit einiger Zeit. Doch das Thema offene Inhalte geht über Open Access hinaus: Die Forderung nach freiem Zugang bezieht sich mittlerweile auch auf digitale Objekte, wie digitalisierte Bücher oder Fotografien, auf Forschungsdaten, Lehrinhalte (Open Educational Resources) oder auf Metadaten. Gerade die relativ junge Disziplin Digital Humanities verlangt nach „Big Open Data“: grosse Datenbestände, die frei zugänglich sind und ohne Einschränkung genutzt werden können. Bibliotheken verfügen mit ihren digitalisierten Altbeständen über solche Inhalte, die für historische Forschung (und andere Forschungsrichtungen) interessant sind. Doch in der Praxis zeigt sich, dass diese Daten, auch die zugehörigen Metadaten, häufig nicht eindeutig offen publiziert sind.

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Herausforderung #2: Langzeitarchivierung

Jørgen Stamp: Archivplan, CC-BY
Jørgen Stamp: Archivplan, CC-BY

Jørgen Stamp: Bevaringsplan, CC-BY from http://digitalbevaring.dk/bevaringsplan/

Wie schon angesprochen, befassen sich Bibliotheken traditionell mit der Archivierung von Medien, seit einiger Zeit auch mit der Archivierung von digitalen Medien. Der Schreibende hat die Entwicklung an der ETH Zürich in diesem Bereich zum Teil direkt, zum Teil mittelbar miterlebt. Hier hat sich gezeigt, dass neben der archivarischen und informationstechnischen Fachkompetenz auch viel Geduld gefragt war, bis sich die Bibliothek an der Hochschule als anerkannter Partner von IT und Forschung etablieren konnte. Mittlerweile gehört der Service Digitaler Datenerhalt ins Portfolio der ETH-Bibliothek (vgl. dazu https://www.library.ethz.ch/ms/Digitaler-Datenerhalt-an-der-ETH-Zuerich). Weiterlesen „Herausforderung #2: Langzeitarchivierung“

Trend und Herausforderung #1: Forschungsdaten

digitale Archivierung

Jørgen Stamp: Digitalbevaring (CC-BY from http://digitalbevaring.dk/digital-bevaring/)

Diese Thematik wird im Horizon Report mehrfach angesprochen: über die beiden Trends zunehmender Fokus auf Forschungsdatenmanagement, Zunehmende Zugänglichkeit von Forschungsinhalten sowie die Herausforderung Erfassung und Archivierung digitaler Forschungsergebnisse. Zudem besteht ein direkter Bezug zur neuen Rolle von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, da für diese Aufgabe neues Know-how gefordert wird.

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Herausforderungen für Bibliotheken Q2/2015

Für einen Sammelband habe ich mich erneut mit dem Thema aktuelle Herausforderungen für Bibliotheken befasst. Da sich bis zum Erscheinen des Textes in gedruckter Form einiges bewegen und verändern wird und da im August bereits der Horizon Report 2015 Library Edition erscheinen wird, poste ich den Inhalt des Beitrags hier im Blog und datiere ihn mit 2. Quartal 2015. Wobei ich mir (natürlich) die Freiheit nehme, die Beiträge zu verändern und mit aktuellen Hinweisen anzureichern.

Ich werde hier aktuelle und mögliche künftige Herausforderungen für Bibliotheken auf der Grundlage der Ergebnisse des Horizon Report 2014 Edition Bibliotheken (englische Version, deutsche Version) darstellen und interpretieren. Im Horizon Report wurden je sechs Trends, relevante Technologien sowie Herausforderungen für wissenschaftliche Bibliotheken ermittelt und beschrieben. Bei den Trends wird nach kurzfristigen (1-2 Jahre), mittelfristigen (3-5 Jahre) und langfristigen (über 5 Jahre) unterschieden. Bei den technologischen Entwicklungen werden drei unterschiedliche Zeithorizonte betrachtet, in denen diese Entwicklungen für Bibliotheken wirksam werden sollen: ein Jahr, 2-3 Jahre und 4-5 Jahre. Eine andere Differenzierung findet sich bei den Herausforderungen: hier wird zwischen lösbaren, schwierigen und komplexen Herausforderungen unterschieden.

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Challenges for libraries: #NMChz at #emtacl15

At the conference Emerging Technologies in Academic Libraries 2015 (#emtacl15) in Trondheim we (Larry Johnson from New Media Consortium and me) had the opportunity to present and discuss some challenges in a workshop session. In a first step we asked participants to write topics that they think are important on cards and pin them on a pinboard. In the end we had a good starting point for our workshop: a lot of suggestions and some remarks on the whiteboard.

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Erkenntnisse aus dem Hackathon: Wir brauchen eine Open Data Policy

Ich meldete mich für den ersten Hackathon in der Schweizer Nationalbibliothek an, um zu sehen, was bei einer solchen Veranstaltung genau passiert, welchen Beitrag ich eventuell leisten könnte – und was diese Veranstaltungsform für Bibliotheken bedeuten kann. Überraschenderweise habe ich dann schnell ein Projekt gefunden, an dem ich mich beteiligen konnte. Es ging um die Aufbereitung historischer Karten. Eine Beschreibung des Projekts haben wir im Wiki publiziert: http://make.opendata.ch/wiki/project:oldmaps. Hier geht es aber nicht um die Inhalte dieses Projekts, sondern um die grundsätzlichen Fragen, die sich mir in Bezug auf die Rolle von Bibliotheken (eventuell allen GLAM-Institutionen, also auch von Archiven, Museen und Galerien) stellen, wenn es um Open Data geht. Wir wollten also digitalisierte historische Karten finden, die als open data bereitgestellt werden sowie die dazu gehörigen Metadaten finden und nutzen. Da ich schon gewisse Erfahrungen mit Karten und Kartensammlungen habe, machte ich mich bei der Suche nach Kartenbeständen nützlich. Dabei sind wir auf verschiedene Hindernisse gestossen: Weiterlesen „Erkenntnisse aus dem Hackathon: Wir brauchen eine Open Data Policy“

Beitrag im Open Peer Review der Informationspraxis

Ihr könnt euch vorstellen, dass aus meiner Sicht eigentlich alles gesagt ist, was die erste Ausgabe der Informationspraxis angeht. Denn was man heute im Blog und auf allen anderen Kanälen lesen kann, ist für uns ja nur die Spitze des Eisbergs. Wir haben wirklich extrem viel diskutiert, besprochen, wieder verworfen, nochmals versucht und neu formuliert. Das Ergebnis findet ihr im Blogpost. Und ich kann den Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die bis zum Schluss (dem Abschluss der Vorbereitungen) durchgehalten haben, von ganzem Herzen danken. Wir wissen auch, dass die Diskussionen noch längst nicht abgeschlossen sind und dass bestimmt noch neue dazu kommen werden.

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Bibliotheken und Stadtentwicklung: Artikel im SAB-Info

Mit freundlicher Genehmigung durch die Herausgeber der SAB-Info, der Zeitschrift der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der allgemeinen öffentlichen Bibliotheken, die ausschliesslich gedruckt erscheint, veröffentlichen wir hier den in Heft 1/2015 erschienenen Beitrag im Wortlaut. Weiterlesen „Bibliotheken und Stadtentwicklung: Artikel im SAB-Info“